Fearless Fühlen
Elisa Eckartsberg
Juniek Verlag
Podcast-Interview
Fearless Fühlen
Geh fühlen. Heißt doch auch so.
Wenn es um Gefühle geht, dann werden die meisten von uns schnell still. Es sei denn, es geht um Freude. „Ich wusste, was ich sagen möchte und bei einem Kinderbuch geht es ja darum, Sachen zu reduzieren, auf den Punkt zu bringen und einfach darzustellen,“ erzählt die Gründerin des Juniek Verlags und Autorin des Kinder- und Vorlesebuches „Du bist also meine Angst“, ihre Motivation und Vorgehensweise bei ihrem Erstlingswerk und dem Umgang mit der eigenen Angst.
„In der Recherche bin ich immer wieder darauf gestoßen, dass der eigentlich Ansatz immer der gleiche ist: Von der Antike bis heute geht es darum, dass – und in einigen Büchern wird es dann manchmal hochkomplex beschrieben – du halt ins Gefühl gehen musst. Du musst das Gefühl kennenlernen, du musst es annehmen. In dich hineinfühlen. Das sind eigentlich immer diese Kernpunkte. Geh fühlen! Heißt doch auch so,“ sagt Elisa lachend.
Wir sind ziemlich unterentwickelt was Gefühle anbelangt
Kinder sind noch so viel unmittelbarer mit ihren Gefühlen verbunden. „Die bieten einem ihre Gefühle ganz unverblümt an: Hier ist mein Gefühl. Erwachsene sagen dann oft ‚Oh nee, das will ich jetzt nicht‘ und packen schnell was Gutes oder eine Ablenkung darüber. Wir Erwachsenen können ja schon nicht mit unseren Gefühlen umgehen, wie sollen wir dann den Umgang mit den Gefühlen der Kinder meistern? Wir glauben oft, dass wir so mitfühlend sind, weil wir weinen, wenn wir jemand weinen sehen. Das ist aber oft eine Spiegelung. Wir fühlen nicht wirklich mit dem anderen, sondern wir fühlen eigentlich uns selbst. Es ist die eigene Trauer“, erklärt Elisa im Fearless Culture Podcast.
„Wir sind ziemlich unterentwickelt was Gefühle anbelangt. Gefühle müssen entwickelt werden auch. Deswegen finde ich, ist das Thema auch für den Kindergarten und für die Schule genauso wichtig wie die geistige Entwicklung. Wenn wir uns nicht um Gefühle kümmern, verkümmern diese oder wir lernen sie zu überdecken – schlimmstenfalls mit Alkohol, Drogen oder sonst was“, sagt Elisa.